Die Prostata zählt zu den erogensten Zonen beim Mann. Nicht umsonst wird sie auch als männlicher „G-Punkt“ bezeichnet. Wird sie im Rahmen einer Prostata-Massage sanft stimuliert, kann sie einen Mega-Orgasmus auslösen. Doch wie funktioniert die Stimulation der Prostata eigentlich genau? In diesem Artikel verraten wir dir die besten Tipps und Anleitungen.
Wo befindet sich die Prostata?
Die Prostata zählt zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen und ist für die Spermaproduktion, die Ejakulation und den Hormonstoffwechsel verantwortlich. Ihre Hauptaufgabe ist die Sekretbildung. Sie hat den Umfang einer kastaniengroßen Drüse und befindet sich direkt unter der Harnblase knapp vor dem Enddarm.
Der Begriff „Prostata“ leitet sich dabei vom griechischen Wort für „Vorsteher“ ab (daher wird sie auch als „Vorsteherdrüse” bezeichnet): Betrachtet man die Harnblase von außen, so liegt die Prostata wie ein Türsteher vor ihr. Sie lässt sich gut mit einem Finger ertasten.
Was ist eine Prostata-Massage?
Zunächst ist es wichtig, zu erwähnen, dass sich die Prostata-Massage nicht allein auf den sexuellen Bereich reduzieren lässt. In der Medizin kennt man sie seit langer Zeit zur Diagnostik von Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane.
Eine Massage der Prostata, die mitunter auch als griechische Massage bezeichnet wird, beschreibt in dieser Hinsicht das gezielte Reizen der Prostata durch eine direkte Stimulation, wie das rektale Einführen eines Fingers. Sie wird unter anderem angewendet, um eine chronische Prostatitis (Entzündung der Prostata) nachzuweisen.
Im sexuellen Kontext dient die Prostata-Massage dazu, durch bewusste Stimulation der Vorsteherdrüse einen Orgasmus hervorzurufen. Ob beim Analsex oder beim BDSM-Spiel – ein Orgasmus durch eine Prostata-Massage wird von vielen Männern als ultimativer Höhepunkt erlebt.
Worin liegt der Reiz einer Anus-Massage für Männer?
Für die TV-Sex-Expertin Paula Lambert ist die Prostata-Massage beim Sex enorm wichtig: „Die männliche Prostata ist das große Geheimnis der menschlichen Sexualität, im Grunde das Gegenstück zum weiblichen G-Punkt. Wir sollten uns ihr öfter widmen – nicht nur, weil Männer sich dann vollständig wahrgenommen fühlen.“
Studien belegen, dass die Intensität eines Prostata-Orgasmus um bis zu 33 Prozent höher sein soll, als bei einem herkömmlichen Orgasmus. Nicht umsonst haben laut einer Studie des Sexspielzeug-Herstellers Lelo bereits 71 Prozent der Hetero-Männer schon mal ein Prostata-Massagetoy ausprobiert.
Anleitung: So funktioniert die direkte Prostata-Massage
Bei einer direkten Prostata-Massage erfolgt die Stimulation durch das rektale Einführen eines Fingers oder eines Sexspielzeugs. Bevor mit der erotischen Massage begonnen wird, sollte der Mann jedoch gut auf die Analpenetration vorbereitet sein. Sanfte Massagen des Penis oder der Dammregion (das ist der Bereich zwischen Hoden und After) sorgen für die nötige Entspannung.
Anschließend sollte der Anus mit ausreichend viel Gleitgel massiert und sanft berührt werden. Mit einem schmalen Sextoy oder Finger, z. B. dem Zeigefinger, kann danach behutsam ein- und vorgedrungen werden. Hier empfiehlt es sich, langsam und schrittweise vorzugehen. Lass dir und deinem Partner ausreichend Zeit, sich an die ungewohnten Berührungen und Empfindungen zu gewöhnen.
Bist du etwa 5 bis 8 Zentimeter weit im Anus vorgedrungen, kannst du deinen Fingern leicht in Richtung Bauchnabel krümmen und die kastanienförmige Prostata ertasten. Nun kannst du mit der Massage beginnen, kreisende Bewegungen ausführen und sanft Druck ausüben. Achte darauf, was deinem Partner gefällt. Auch wenn sich eine Prostata-Massage zu Beginn ungewohnt und komisch anfühlen mag, sie sollte in keinem Fall Schmerzen bereiten.
So klappt es mit der indirekten Prostata-Massage
Nicht jeder Mann und jede Frau mag es, eine anale Stimulation der Prostata durch Fingern oder den Einsatz von Sextoys durchzuführen. Hier kann eine indirekte Prostata-Massage Abhilfe schaffen. Denn anstatt den eigenen Finger oder ein Sextoy rektal einzuführen, erfolgt die indirekte Massage ausschließlich von außen über die Dammregion.
Da die Prostata direkt hinter dem Hoden liegt, kann sie auch von außen gut gereizt und massiert werden. Tipp: Bei der Dammmassage empfiehlt sich mit etwas mehr Druck zu arbeiten und gegebenenfalls auch Hilfsmittel wie Fingervibratoren einzusetzen.
5 Tipps für eine richtig gute Prostata-Massage
Auf den G-Punkt gebracht: Hier haben wir die wichtigsten Punkte einer direkten Analmassage beim Mann kurz und bündig zusammengefasst:
- Hygiene ist wichtig: Analduschen sorgen dafür, dass sein Anus gründlich gereinigt wird.
- Die richtig Vorbereitung: Gleitgel, Vorspiel und ganz viel Gefühl. Eine Prostata-Massage sollte keine Hauruck-Verfahren sein. Lasst euch Zeit, seinen Körper neu zu erforschen und zu spüren.
- Dammmassage: Bevor mit der Anus-Massage begonnen wird, sollte sich der Dammregion beim Mann gewidmet werden. Wird der Damm entsprechend stimuliert, klappt das anschließende Fingern der Prostata noch einfacher.
- Fingerspiele: Zunächst reicht ein Finger für die Anus-Massage aus. Dringt behutsam in ihn ein und beobachtet seine Reaktion. Gefällt ihm, was er spürt? Dann nehmt noch einen Finger hinzu.
- Massagegeräte: Männer reagieren unterschiedlich. Welche Technik zu ihm passt, findet ihr heraus, indem ihr verschiedene Produkte testet. Übrigens: Viele Prostata-Massagegeräte kann man in der Apotheke kaufen.
Wie fühlt sich eine Prostata-Massage an?
Jeder Mann fühlt unterschiedlich. Während die das Reizen ihrer Prostata lieben, sind andere erst einmal skeptisch und zurückhaltend. Erfahrungsberichte zeigen jedoch: Für viele geht die Stimulation der Prostata mit einem enormen Lustgewinn einher. Das Vice-Magazin hat Männer nach ihren Erfahrungen mit Prostata-Massagen befragt – mit beeindruckenden Ergebnissen.
Einer der Befragten erzählt: „Du hast das Gefühl, als hätte jemand eine Murmel in ein Stofftier gesteckt – und du liebst dieses Stofftier. Es ist weder stechend noch plötzlich, sondern total auf einen Punkt fokussiert, die Murmel halt.“
Ein anderer berichtet von wellenartigen Empfindungen, die er durch Prostata-Massagen verspürt: „Ich verspüre da einen großen Druck, aber es fühlt sich verdammt gut an. Das Ganze kommt in Wellen, die ich keiner bestimmten Körperstelle zuschreiben kann. Ganz anders ist es zum Beispiel, wenn jemand mit meinem Penis spielt.“
Und ein weiterer Befragter weist darauf hin: „Es kommt definitiv darauf an, mit was die Prostata stimuliert wird. Ein Sexspielzeug fühlt sich auf der Prostata anders an als ein Schwanz oder ein Finger oder eine Faust. Und es ist auch ein Unterschied, ob ich es selbst mache oder jemand anderes.“
Können Männer ihre Prostata selbst massieren?
Eine Prostata-Massage selber machen? Für viele Männer ist das kein Problem. Sie wissen, dass sie durch den gezielten Einsatz von Dildos und Prostata-Massagegeräten sich selbst ganz einfach zum Orgasmus bringen können. Und auch die Dammmassage ist nicht ohne Grund eine äußerst beliebte Technik bei der männlichen Selbstbefriedigung, die auch von Anfängern gerne genutzt wird.
Für Anfänger empfiehlt sich außerdem der Einsatz der eigenen Hände zur analen Masturbation. Denn: Wer einen Finger in den eigenen Anus einführt, wird durch sanftes Berühren, Fingern und Abtasten die Prostata schnell und einfach finden.
Prostata abmelken ist im BDSM-Bereich sehr beliebt
Zwangsentsamung, Prostata melken, Dildo, Domina und Co. – im BDSM Bereich ist die Behandlung der männlichen Analregion sehr gefragt. Während die erotische Prostata-Massage einen Lustgewinn für den Mann bedeutet, geht es im BDSM fast ausschließlich um Demütigung und Kontrolle.
Der passive (und meist keusch gehaltene) Mann wird durch die rektale Stimulation der Prostata zu einer Zwangsentsamung genötigt, ohne dass er sich dagegen wehren kann. Da für das Abmelken der Prostata nicht mal eine Erektion nötig ist, wird diese Praxis im BDSM von vielen Männer als besonders demütigend empfunden.
Auch in vielen BDSM-Studios werden Prostata-Massagen angeboten. Lady Carmen, die einem Berliner Domina-Studio tätig ist, beschreibt ihre Abmelk-Erfahrungen als professionelle Prostata-Masseurin wie folgt: „Der perfekte Moment ist dann, wenn meine Massage intensiver, schneller wird. Du kannst nicht anders als durch den Mund zu atmen. Vor deinem inneren Auge bauen sich riesige Wellen auf. Wellen voller Lust die dich überrollen werden. Lass es zu, öffne dich, falle in betäubende Orgasmuswellen. Mit meinen Fingern kann ich spüren, du bist fast angekommen.”
Bessere Gesundheit durch regelmäßige Prostata-Massage
Ob als BDSM-Spiel, beim Sex mit der Partnerin oder bei der eigenen analen Selbstbefriedigung – wer regelmäßig seine Prostata stimuliert, der fördert nachweislich seine Gesundheit. Forscher der angesehenen Harvard University haben nämlich in einer Studie herausgefunden, dass Prostata-Massagen das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, um bis zu 20 Prozent senken.
Na, wenn das mal kein guter Grund ist, um sich intensiver mit dem männlichen G-Punkt zu beschäftigen! Wir wünschen dir auf jeden Fall viel Spaß beim Ausprobieren und Erforschen deines Körpers.
