Mehr Sicherheit bei Tinder-Dates durch Backgroundchecks
Die Dating-App Tinder geht einen wichtigen Schritt für mehr Sicherheit der eigenen Nutzer. Durch eine Zusammenarbeit mit der Organisation Garbo möchte man künftig Vorfälle von sexueller Gewalt und Missbrauch minimieren.
Tinder verbessert Sicherheit der Nutzer durch neuen Service
Sexuelle Gewalt und Missbrauch sind Probleme, mit denen auch Dating-Seiten und -Apps zu kämpfen haben. Die Match Group, die für Tinder, Match, Okcupid und viele weitere Dating-Dienste verantwortlich ist, intensiviert deshalb jetzt die eigenen Bemühungen, die Nutzer besser davor zu schützen.
Konkret heißt das: Am 15. März 2021 hat die Match Group in einer Pressemitteilung die Zusammenarbeit mit Garbo, einer Non-Profit-Organisation (NPO), die Hintergrundüberprüfungen von Personen anbietet, angekündigt. Kathryn Kosmide, Gründerin dieser unabhängigen Plattform, hat selbst schon Erfahrungen mit geschlechtsspezifischer Gewalt machen müssen.
Garbo bietet Backgroundchecks ausschließlich in den USA an. Das Vorgehen bei den Überprüfungen ist schnell erklärt: Man sammelt Berichte über Gewalt und Missbrauch, darunter Klageschriften, einstweilige Verfügungen und Verurteilungen. Da es sich bei Garbo um eine Organisation handelt, die nicht gewinnorientiert ist, wird der Zugang zu den erhaltenen Informationen dann demokratisiert, damit die Menschen besser informiert sind und sicherere Entscheidungen treffen können. Aus einer historischen Perspektive ist es nämlich so, dass normalerweise Unternehmen, die ihren Gewinn maximieren wollen, diese wertvollen Informationen sammeln und gegen hohe Geldsummen anbieten, weshalb der Zugang zu ihnen unerschwinglich ist.
Experten-Rat zur Untersuchung und Vorbeugung von Gewalt
Die Zusammenarbeit mit Garbo ist nur eine von mehreren Partnerschaften, die die Match Group in den vergangenen Monaten beschlossen hat. So hat man bereits im Dezember angekündigt, mit RAINN zusammenarbeiten zu wollen – die größte Organisation in den USA, die sich gegen sexuelle Gewalt einsetzt. RAINN hat man damit beauftragt, ein umfassendes Review über Vorfälle von sexueller Gewalt und Missbrauch quer durch alle Plattformen der Match Group hinweg zu erstellen.
Außerdem hat die Match Group einen branchenführenden Rat von Experten zusammengestellt, der Fälle von sexueller Übergriffigkeit, Gewalt und Online-Belästigungen untersuchen und diesen vorbeugen soll.
Backgroundcheck vorerst nur bei Tinder – weitere Dating-Dienste sollen folgen
Fest steht: Den Service einer Hintergrundüberprüfung möchte die Match Group nicht kostenlos anbieten. Was genau bezahlt werden muss, steht zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch nicht fest.
Die Testphase für den Service soll in den nächsten Monaten beginnen. Zunächst möchte die Match Group diesen nur bei Tinder und nur in den USA implementieren. Eine vollständige Integration soll im weiteren Jahresverlauf folgen. Außerdem ist geplant, den Service noch in 2021 bei weiteren Dating-Diensten des eigenen Konzerns zu implementieren.
