Vivien ist zertifizierte ganzheitliche Sexualberaterin und erfahrene Erotik-Texterin, die zahlreiche…
Affären am Arbeitsplatz sind keine Seltenheit, wie eine Eine Forsa-Umfrage für das Business-Netzwerk Xing zeigt: Unter den befragten Arbeitnehmer*innen in Deutschland gab jede und jeder sechste an, dass es hinter verschlossenen Bürotüren schon zum erotischen Abenteuer mit der Kollegschaft oder Vorgesetzten kam. Wie funktionieren Affären mit Kolleg*innen oder Chef*innen und gibt es typische Anzeichen, dass sich eine Liasion am Arbeitsplatz anbahnt? Wir haben Tipps für ein heißes Abenteuer im Büro.
Welchen Arten von Affären am Arbeitsplatz gibt es?
Affären sind vielfältig, denn man kann zwischen einem wilden Sex-Abenteuer und einer emotionalen Affäre mit einem Arbeitskollegen oder einer Arbeitskollegin oder einer vorgesetzten Person unterscheiden. Das Machtgefälle spielt ebenfalls eine Rolle. In der genannten Studie gaben 80 Prozent der befragten Personen an, dass sie Affären in ihrer Hierarchieebene hatten. Männer stehen zwar auch auf Kolleginnen, haben aber auch oft ein Auge auf Auszubildende geworfen. Frauen hingegen wollen eher was von Vorgesetzten.
Eine Affäre mit dem Chef oder der Chefin ist vielen zu heikel, denn nur 8 Prozent der Umfrage-Teilnehmer*innen ziehen diese Option in Erwägung – obwohl hier wohl der größte Reiz liegt. Kein Wunder, denn das Machtgefälle ist besonders hoch – was in den USA dazu führte, dass eine Affäre zwischen Mitarbeiter*innen und Vorgesetzten verboten ist.
Eine emotionale Affäre mit der Kollegin beziehungsweise dem Kollegen findet eher auf Augenhöhe statt. Man verbringt viel Zeit miteinander – oft so viel wie mit Freund*innen und der Familie. Es müssen aber keine Gefühle im Spiel sein, denn man kann in der Arbeitswelt auch eine reine Sex-Affäre finden. Man hat sporadisch Sex miteinander, flirtet in der Büro-Küche und macht ansonsten keine große Sache daraus. Perfekt, wenn man eine Affäre mit einem Kollegen oder einer Kollegin trotz Beziehung will.
Kündigung wegen Affäre am Arbeitsplatz?
Eine Affäre am Arbeitsplatz ist kein Kündigungsgrund. Wer mit Vorgesetzten oder Kolleg*innen ins Bett steigt, hat nichts zu befürchten – auch nicht, wenn die Affäre öffentlich wird. Führt die Affäre im Job zu „betrieblichen Störungen“, sieht das anders aus. Laut Arbeitsrecht ist in Extremfällen eine Kündigung der betreffenden Mitarbeiter*innen möglich.
In Deutschland ist die Lage bei Liebschaften am Arbeitsplatz verhältnismäßig locker, wenn man das Arbeitsrecht mit den USA vergleicht. Da sorgte ein Skandal um den Geschäftsführer von MC Donalds für Aufsehen. Er verstieß gegen den „Code of Conduct“ – den Verhaltenskodex, weil er eine Liebesbeziehung mit einer Mitarbeiterin hatte – und musste das Unternehmen verlassen. Hierzulande undenkbar, da solche Klauseln gegen das Selbstbestimmungsrecht verstoßen. In Deutschland können Arbeitgeber*innen eingreifen, wenn die Liaison solche Ausmaße annimmt, dass das Betriebsklima und betriebliche Abläufe gestört werden.
So erkennt man heimliche Affären mit Kolleg*innen oder Vorgesetzten
Gelegenheit macht Sex – und davon gibt es am Arbeitsplatz genug. Dank des Bürofunks ist die Affäre mit dem verheirateten Kollegen oder der Kollegin schneller aufgeflogen, als man sehen kann. Das liegt nicht nur an besonders neugierigen und analytischen Vorzimmer-Damen – so das Klischee – sondern daran, dass sich die Anziehung zwischen zwei Menschen kaum verbergen lässt. Paartherapeutin Vera Matt weiß: „Jedes dritte Fremdgehen bahnt sich während der regulären Arbeitszeit an.“ Und das lässt sich kaum verbergen: Verliebte Blicke, das Knistern in der Luft, zufällige Berührungen bleiben nicht lange unentdeckt.
Wer eine Affäre mit Arbeitskolleg*innen trotz Beziehung führt, wird besonders vorsichtig sein. Allerdings gibt es eindeutige Anzeichen dafür, dass zwischen Kolleg*innen mehr ist als eine Büro-Freundschaft. Die eindeutige Körpersprache, heiße oder verliebte Blicke entlarven auch den professionellsten Chef bei der Affäre mit einer Kollegin. Gehen zwei Mitarbeiter*innen statt wie gewohnt in der Kantine immer „auswärts“ essen, wollen die beiden vermutlich allein sein und ihren Trieben nachgeben. Affären am Arbeitsplatz erkennt man auch daran, wenn eine vorgesetzte Person einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin besonders oft und intensiv lobt.
Ist der Kopierraum oder Aufzug dauerhaft besetzt und zwei Kolleg*innen fehlen besonders oft, könnten sie diese Orte für Sex auserkoren haben? Oft fällt eine Affäre am Arbeitsplatz erst auf, wenn beide Partner*innen sie beenden: Der große Knall ist oft unausweichlich und man spürt die dicke Luft. Plötzlich gehen zwei eng verbandelte Kolleg*innen sich aus dem Weg oder der Chef beziehungsweise die Chefin meidet einen ganz bestimmten Mitarbeitenden und drückt ihm nervende Aufgaben auf.
Tipps für eine Affäre auf der Arbeit
Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps: An dieser vermeintlichen Weisheit ist etwas dran, denn Gerüchte über eine Affäre am Arbeitsplatz machen schneller die Runde, als der Büro-Kaffee durchläuft. Um das zu vermeiden, sollte man folgende Dinge beachten:
Die Gerüchteküche abkühlen: Sind Gerüchte über eine Affäre im Umlauf und man ist selbst betroffen, sollte man in die Offensive gehen und die Sache knallhart leugnen. Dafür ist auch eine Scheinaffäre dienlich, um die Kolleg*innen auf eine falsche Fährte zu locken, besonders, wenn es sich um eine tatsächliche Affäre mit dem Chef (oder der Chefin) handelt.
Zärtlichkeiten werden unter vier Augen ausgetauscht: Der Arbeitsplatz ist kein guter Ort, um sich körperlich nah zu sein und rumzumachen. Das stört andere Kolleg*innen und legt die Affäre unfreiwillig offen – besonders dumm, wenn beide in festen Beziehungen stecken. Für handfeste Liebesbekundungen nutzt man lieber den Feierabend.
Die Affäre am Arbeitsplatz geheim halten: Wer keine Lust auf Tratsch oder Nachteile im Business hat, sollte die Affäre unbedingt geheim halten. Das bedeutet: Pokerface im Büro und wilde Knutscherei unter vier Augen. Diskretion ist wichtig, um nicht aufzufliegen und im schlimmsten Fall den Job zu gefährden.
Die rosarote Brille absetzen: Verliebtheit hin oder her. Die rosarote Brille sollte man auf der Arbeit absetzen, weil sie die Sicht auf berufliche Prozesse versperrt und unkollegial ist. Besonders Chef*innen, die eine Affäre mit einer Kolleg*innen haben, neigen dazu, diese zu bevorzugen – andersherum genauso.
Verhalten im Vorfeld mit der Affäre besprechen: Bevor die Liebschaft im Büro richtig Fahrt aufnimmt, sollten sich die Beteiligten auf Dos and Don'ts einigen. Man definiert, wie weit man im beruflichen Kontext miteinander gehen will, wie privat die Affäre am Arbeitsplatz gehalten wird und wie man sich verhält, wenn das Ganze auffliegt.
Immer eine Exit-Strategie haben: Man sollte sich zum Start der Liebschaft klarmachen, was passiert, wenn die Lust aufeinander schwindet und eine*r die Affäre am Arbeitsplatz beenden will. Beide Parts sollten sich überlegen, wie sie mit Liebeskummer nach einer Affäre mit ihrem Kollegen oder ihrer Kollegin umgehen.
Die Affäre am Arbeitsplatz beenden: Es kommt, wie es kommen muss und die Affäre ist vorbei? Dann sollte man sich bewusst sein, dass man mit der Person noch zusammenarbeiten muss. Entweder man wechselt die Abteilung oder arrangiert sich miteinander. Wird die Ex-Affäre aufdringlich, sollte man sich an vorgesetzte Personen wenden.
Affären unter Kolleg*innen oder mit der Chefetage: Kann das gut gehen?
Egal, ob eine Affäre mit älteren oder jüngeren Kolleg*innen, Vorgesetzten oder dem Chef beziehungsweise der Chefin: Eine Liaison im beruflichen Umfeld ist immer heikel, besonders, wenn einer oder beide verheiratet sind. Die Trennung zwischen den beiden Welten ist schwer und verschwimmt oft. Um das zu verhindern, sollte man nicht blindlings in ein Sex-Abenteuer im Office starten, sondern sich überlegen, ob es einem das wert ist.
Wer seinen Job mehr benötigt als eine heiße Affäre, sollte sich lieber online auf speziellen Affären-Seiten umsehen als am Schreibtisch nebenan. Da sitzen oft Personen, mit denen man viel Zeit verbringt und die sicher auch die halbe Lebensgeschichte kennen, aber die nicht die beste Wahl für eine leidenschaftliche Affäre sind.
Vivien ist zertifizierte ganzheitliche Sexualberaterin und erfahrene Erotik-Texterin, die zahlreiche Ratgeber- und Blogartikel geschrieben hat. Mit ihrer Expertise verfasst sie Texte rund um Liebe, Sex, Beziehungen, aber auch zu den neuesten Trends der Sex-Branche oder interviewt Experten und Erotik-Stars. Vivien ist außerdem Co-Host vom Sex-Podcast „Bedtime Talk“ (u.a. auf Spotify).