Roman Lust schreibt seit rund 10 Jahren Texte für verschiedene…
Viele Männer und Frauen würden Analsex gerne ausprobieren. Allerdings sind Unwissenheit und Ängste in Verbindung mit dieser Sexpraktik weit verbreitet.
Bereitet es Schmerzen, wenn der Penis durchs Hintertürchen kommt? Und ist das Ganze nicht eine schmutzige Angelegenheit? Diese und viele weitere Fragen beantworten wir und zeigen, wie man mit der richtigen Vorbereitung genussvollen Analverkehr erleben kann.
Was ist Analsex?
Analverkehr ist auch als „Griechisch“ oder „Poposex“ bekannt. Man versteht darunter, dass der erigierte Penis bei der Sexpartnerin bzw. beim Sexpartner im Anus eingeführt wird.
Analsex wird sowohl von heterosexuellen als auch homosexuellen Partnern praktiziert. Er kann sowohl beim aktiven als auch beim passiven Part für sexuelle Lust sorgen und zum Orgasmus führen.
Wie fühlt sich Analsex an?
Wer noch nie Sex im Po praktiziert hat, wird sich fragen, wie sich das wohl anfühlt. Während Männer häufig davon schwärmen, dass das Hinterteil schön eng ist und sie daher beim Eindringen mit ihrem Glied besonders intensive Reibungen erleben, hört man über die Gefühle von Frauen beim Analverkehr eher wenig.
Wie es sich für die Damenwelt anfühlt, Analsex passiv zu erleben, hat das Lifestyle-Magazin Desired seine Leserinnen gefragt. Die Antworten fielen sehr unterschiedlich aus. Eine Leserin berichtete bspw., dass sich Analpraktiken für sie wie „aufs Klo gehen“ anfühlen. Eine andere sagte, dass sie grenzwertige Schmerzen nach dem Analsex empfunden hat.
Die überwiegende Mehrheit der befragten Damen verbindet Anal jedoch mit positiven Gefühlen. So schrieb das Desired.de-Forumsmitglied Feelia: „Ich liebe Analsex, ich komme dabei noch intensiver als sonst, hatte schon unzählige Male Analsex. Es ist wild, es ist animalisch, ich bin dabei total weggetreten und irrsinnig laut.“ Eine andere Dame schwärmte von „doppeltem Vergnügen“, wenn ihr Partner sie von hinten nimmt und zeitgleich mit seinen Fingern ihre Vagina stimuliert.
6 Verbreitete Mythen und Vorurteile über Analverkehr
Für manche Menschen ist Analsex auch heutzutage noch ein Tabuthema. Er gilt als schmutzig und schmerzhaft. Bei diesen Aussagen handelt es sich jedoch häufig um falsche Mythen und unbegründete Ängste. Sehen wir uns diese Vorurteile einmal genauer an.
1) Viele Frauen mögen keinen Analsex
Häufig wird behauptet, Frauen würden Posex nur ihrem Partner zuliebe machen. Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Es gibt unzählige Frauen, die es genießen, wenn sie anal penetriert werden.
Mehr noch: Viele Frauen erleben dabei sogar einen Orgasmus. Im Anus einer Frau gibt es Muskeln, die mit den Nervenenden ihrer Vaginalöffnung verbunden sind. Anale Stimulation kann Reize auf diesen Bereich übertragen – die Klitoris wird dadurch indirekt stimuliert. Durch zusätzliche Stimulation der Vagina, wird der anale Orgasmus oft noch intensiver.
Es gilt: Wenn beide Partner Lust auf Analsex haben und vorsichtig an die Sache rangehen, können sie gemeinsam ihren Spaß daran haben – Mann wie Frau.
2) Nur Homosexuelle stehen auf Anal
Dass Analverkehr nur für Homosexuelle sei, ist ebenfalls Quatsch! Manche heterosexuellen Männer machen gute Erfahrungen mit analer Penetration, während so mancher Schwule überhaupt nicht darauf steht.
Jeder Mann hat die gleiche erogene Zone im Po – die Prostata. Wird sie massiert, kann das intensive Lustgefühle auslösen. Entsprechend ist jeder Mann, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in der Lage, anal stimuliert zu werden.
Dafür braucht es auch keinen zweiten Mann, auch eine Frau kann die aktive Rolle übernehmen. Schließlich kann sie sich ein Strap-on anziehen oder die Prostata mit ihrem Finger oder einem Sexspielzeug massieren.
3) Analer Verkehr bereitet Schmerzen
Diese Aussage lässt sich nicht pauschalisieren. Fakt ist, Analsex kann wehtun – nämlich dann, wenn man sich nicht gut darauf vorbereitet und der aktive Part rücksichtslos drauf los „rammelt“. Dass es dazu in so manchen Schlafzimmern kommt, zeigt eine Kinsey-Studie: Rund 70 Prozent der befragten US-Amerikanerinnen klagten über Schmerzen beim Analverkehr.
Aber: Mit der richtigen Stimmung, ausgiebigem Dehnen im Vorhinein und dem ein oder anderen Hilfsmittel wie Gleitgel, ist das Risiko von schmerzvollen Erfahrungen äußerst gering.
4) Es braucht keine Kondome
Es stimmt, dass das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft bei dieser Sexpraktik eher gering ist. Dennoch sollte ein Kondom Pflicht sein. Warum, erklärt Gynäkologin Dr. Sheila de Liz: „Ich rate jedem Paar dringend, beim Analsex ein Kondom zu verwenden. Denn nicht nur HIV überträgt sich hier besonders schnell. Auch mit anderen Viruserkrankungen wie Hepatitis, Pilzen und Genitalwarzen kann man sich besonders leicht infizieren, da die Schleimhäute im Analbereich sehr dünn und empfindlich sind.“
Übrigens – wenn man beim Sex von analem zu vaginalem Verkehr wechselt, gilt: Das Kondom ebenfalls wechseln. Ist der Penis mit Darmbakterien des Analkanals in Berührung gekommen, muss er erst gereinigt werden, bevor er in die Scheide eingeführt wird.
5) Poposex ist schmutzig
Klar, aus dem Anus kommt Kot. Entsprechend ist die Sorge um Hygiene beim Analsex weit verbreitet. Die Gefahr, beim analen Verkehr mit den Fäkalresten im Enddarm in Kontakt zu kommen, ist jedoch größtenteils unbegründet.
Kot befindet sich nur unmittelbar vor dem Stuhlgang im Enddarm. Da dieser nur als Durchgangskanal fungiert, verbleibt dort in der Regel kaum Kot. Wenn man also vor dem Sex keinen Drang nach einem Toilettenbesuch verspürt, ist Analverkehr hygienisch unbedenklich.
Empfehlenswert ist es, sich im Vorhinein gründlich zu reinigen. Außerdem kann es förderlich sein, den Darm vorab mit einer Analdusche zu reinigen.
Trotz dieser Hygiene-Maßnahmen kann beim Eindringen in den Anus immer mal Kot dabei sein. In diesem Fall sollte man sich erneut waschen oder erstmal mit einer anderen Sexpraktik weitermachen (Reinigung und Kondomwechsel dabei nicht vergessen!).
6) Der After leiert aus
Keine Sorge: Der Anus ist ein sehr starker Muskel. Natürlich gewöhnt er sich bei häufigen analen Sexspielen an Druck und Dehnung. Ausleiern und damit seine Funktion verlieren, kann der Schließmuskel dabei aber nicht. Dasselbe gilt für den Mythos, die Vagina könne durch häufige Penetration ausleiern.
Anleitung: Die richtige Vorbereitung für Analsex
Anfänger, die Analsex zum ersten Mal ausprobieren möchten, sollten einige Dinge beachten und sich gut vorbereiten. Mit der folgenden Anleitung lässt sich Posex ohne Schmerz und andere Negativ-Erfahrungen genießen.
1) Thema ansprechen und Bedürfnisse klären
Häufig geht der Wunsch nach Analverkehr erstmal von einem Partner oder einer Partnerin aus. Er oder sie muss das Thema dann ansprechen – idealerweise in einem stressfreien Moment. Wichtig dabei ist, die Motivation für Analsex vorsichtig zu formulieren und den Partner bzw. die Partnerin nicht unbeabsichtigt zu kränken: Man möchte es nicht ausprobieren, weil man mit dem Sexleben unzufrieden ist. Im Gegenteil, weil es so viel Spaß macht mit dem Partner, wäre es eine interessante Option, um gemeinsam etwas Neues auszuprobieren.
Um herauszufinden, ob Analsex überhaupt etwas für einen ist und den persönlichen Bedürfnissen entspricht, kann man erstmal in Ruhe alleine experimentieren. Beispielsweise mit dem Finger im Anus.
Anal funktioniert natürlich nur, wenn wirklich beide Partner*innen es ausprobieren möchten. Lehnt der Partner bzw. die Partnerin es auch nach reiflicher Überlegung und womöglich sogar Selbstexperimenten ab, ist das zu akzeptieren. Hartnäckigere Überzeugungsversuche oder „aus Versehen“ beim Verkehr ins Poloch eindringen, sind absolute No-Gos.
2) Den richtigen Moment planen
Entscheidet sich ein Paar für Analverkehr, gilt es, den passenden Moment dafür zu planen. Viele Männer und Frauen leiten diesen besonderen Abend gerne mit einem guten Tropfen Alkohol ein. Zumindest wenn es sich um das erste Mal anal handelt, ist davon aber abzuraten. Schließlich sollten beide Partner*innen einen klaren Kopf haben und bei vollem Bewusstsein ihre ersten Erfahrungen mit Analsex machen.
Wichtig ist, für eine ruhige und relaxte Stimmung zu sorgen. Viele Frauen sind besonders entspannt, wenn sie in ihrer eigenen Umgebung sind. Männer sollten daher was Ort und Zeit betrifft, auf ihre Partnerin hören.
3) Für Hygiene sorgen
Ein gemeinsames Bad oder zusammen Duschen – so kann der ideale Auftakt für Anal-Spiele aussehen. Der Anblick des nackten Partners macht heiß und die Reinigung schafft die Grundlage für Hygiene beim anschließenden Akt.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass im Anus alles sauber ist, für den empfiehlt sich eine Darmspülung. Männer können zudem den Außenbereich ihres Afters rasieren, das macht die Sache hygienischer und geschmeidiger.
4) Poloch dehnen
Der Schließmuskel ist anders als bspw. die Scheide nicht primär für Sex gedacht. Deshalb empfiehlt es sich, das Poloch vor der analen Stimulation vorsichtig zu dehnen und auf das Einführen des Penis vorzubereiten.
Zum Dehnen nimmt man am besten einen Finger oder ein Sextoy. Empfehlenswert ist bspw. ein Plug oder ein Dildo mit entsprechendem Durchmesser.
5) Gleitgel besorgen
Wer seinen Partner bzw. seine Partnerin anal nehmen möchte, sollte vorab Gleitgel besorgen. Viele Frauen berichten darüber, dass sie bei Verwendung von Gleitmittel keine Schmerzen beim Analsex haben.
Das ist kein Wunder: Anders als die Vagina, kann sich der Anus nicht selbst befeuchten. Gleitgel auf Silikon- oder Wasserbasis sorgt daher für die nötige Flutschigkeit.
Tipps für das erste Mal Analverkehr
Frisch geduscht, mit Gleitmittel und Kondom ausgestattet und einige anale Dehnübungen gemacht? Dann kann es losgehen – das erste Mal Analsex steht an. Mit diesen Tipps gelingt vielleicht sogar ein analer Orgasmus.
Vorsichtig anklopfen
Eine schnelle Rein-Raus-Nummer wird das nicht – das sollten beide Partner*innen im Hinterkopf behalten. Um entspannt zu starten, kreist man am besten zuerst mit einem angefeuchteten Finger oder einem Sexspielzeug sanft um das Poloch. Das ist für den Partner bzw. die Partnerin ein erregendes Gefühl, bei dem sich der Schließmuskel mit seinen empfindlichen Nervenenden entspannt.
Im Anschluss kann man vorsichtig eindringen – am besten erst mit einem Finger, danach mit zwei. Sobald sich die Person an die Finger-Penetration gewöhnt hat, kann man versuchen, den Penis rücksichtsvoll und langsam in den After zu führen.
Richtiges Tempo finden
Wenn bis hierhin alles gut lief, kann es mit den Stoßbewegungen losgehen. Das Tempo sollte dabei immer der Partner bzw. die Partnerin vorgeben, welche*r den Penis im After aufnimmt. Zudem sollte eine Analsex-Stellung ausgewählt werden, die es ihm ermöglicht, die Kontrolle über die Tiefe und den Winkel des Eindringens zu behalten.
Für denjenigen, der in den Anus eindringt, gilt: Auch wenn es ein herrliches Gefühl ist, wenn der Penis vom Poloch eng umschlossen wird, muss man seine Lust zügeln. Wildes Rammeln und harte Stöße sind – zumindest bei den ersten Malen – nicht drin.
Ständige Kommunikation
„Hast du Schmerzen?“, „Möchtest du es härter oder langsamer?“ oder „Sollen wir noch mehr Gleitgel auftragen?“ sind typische Fragen, die der aktive Part beim Analverkehr stellt. Die passive Person sollte aber nicht auf diese Fragen warten, sondern von sich aus Änderungswünsche, Lob und Verbesserungsvorschläge äußern und den aktiven Part auf diese Weise „anleiten“.
Der permanente Austausch während, aber auch vor und nach dem Analverkehr ist wichtig, damit es für beide Partner ein angenehmes Erlebnis wird.
Die besten Stellungen beim Analsex
Wie penetriert man den Partner bzw. die Partnerin am besten durch die Hintertür? Die Lieblings-Stellung findet man am einfachsten, indem man verschiedene Analverkehr-Positionen ausprobiert. Hier einige Inspirationen:
- Reiter: Eine Person liegt auf dem Rücken, die andere setzt sich rittlings auf sie drauf. Der „Reiter“ kann dabei kontrollieren, wie tief und schnell der Penis in den Anus eindringt.
- Doggy Style / Hündchenstellung: Diese Position ist ideal für Anfänger. Der passive Part begibt sich auf alle Viere, der aktive kniet dahinter und kann ihn von „hinten“ nehmen.
- Löffelchen: Beide Partner*innen liegen bequem hintereinander. Derjenige, der hinten liegt, umschließt den vorderen und dringt sanft in dessen Popo ein.
- Im Stehen: Die Partner*innen stehen eng hintereinander, wobei der vordere sich für mehr Stabilität an einer Wand abstützen kann. Der Hintermann umfasst dessen Hüften und ebnet sich langsam seinen Weg durch das Hintertürchen.
- Sphinx: Der passive Part legt sich relaxt auf den Bauch und winkelt ein Bein leicht zur Seite an. Sein Schließmuskel präsentiert sich dabei einladend offen, sodass der aktive Part behutsam eindringen kann.
Pornostar Kimmie KaBoom rät: „Ich würde etwas mit den Stellungen experimentieren. Bei Reiter- und Hündchenstellung kann man einen anal sehr tief penetrieren. Neulinge sollten es vielleicht auf der Seite in der Löffelchenstellung versuchen.“
Für jede Stellung empfiehlt es sich, die oben beschriebenen Tipps zu berücksichtigen – also immer schön langsam machen und Gleitgel nicht vergessen.
Spielzeuge und Hilfsmittel beim Analverkehr
Bevor man mit Analsex loslegt, empfiehlt es sich insbesondere für Anfänger*innen, erstmal mit einem Sextoy die sensible Poloch-Region selbst zu erkunden. Außerdem ist der Gebrauch von Spielzeugen sinnvoll, um die Muskeln des Anus zu dehnen und für das Liebesspiel vorzubereiten. Diese Toys und Hilfsmittel helfen beim Einstieg:
Butt-Plug
Der Klassiker unter den Analsex-Spielzeugen: Ein Analplug. Man kann es in verschiedenen Größen und Formen erwerben, für Anfänger eignen sich kleinere Versionen aus weichem Material wie Silikon.
Analkette
Eine Kette, mit der Kugeln bzw. Perlen verbunden sind. Mit der Kette durchdringt man Kugel für Kugel den Anus, wodurch dieser sich immer mehr entspannt und weitet.
Analdildo / Vibrator
Ob man beim Analverkehr penetriert werden möchte, findet man am besten mit einem Analdildo bzw. Vibrator heraus. Dieser ist meist etwas dünner und kleiner als ein klassischer Dildo und kann sanft ins Hintertürchen eingeführt werden.
Strap-on
Übernimmt die Frau den aktiven Part beim Analsex, kann sie sich ein Strap-on anziehen. Mit dem Umschnalldildo kann sie in den Anus ihres Partners oder ihrer Partnerin eindringen und so penetrieren, als hätte sie einen Penis.
Gleitmittel
Ein Must-have für Analverkehr. In Kombination mit Sextoys aus Silikon ist Gleitgel auf Wasserbasis empfehlenswert. Dringt man mit dem Penis in den Po ein, kann auch ein Mittel aus Silikon für Feuchtigkeit sorgen.
Hygienespray
Der Einsatz eines antibakterielles Hygienemittel ist ratsam im Nachgang. Damit können genutzte Toys gereinigt werden. Das ist insbesondere wichtig, wenn ein Analverkehr-Spielzeug in die Vagina eingeführt werden soll, denn die am Toy können Bakterien aus dem Rektum haften.
Analsex Forum für Erfahrungsaustausch
Anal-Anfänger*innen wissen häufig nicht, an wen sie sich mit ihren Fragen rund um Analverkehr wenden können. Das Thema ist schließlich sehr persönlich und für viele Männer und Frauen ein Tabu.
Zum Glück gibt es Analsex Foren. Hier kann man Fragen stellen, sich mit Gleichgesinnten austauschen und sich mehr Wissen über das Thema aneignen. Und das alles anonym im Internet.
Eine beliebte Anlaufstelle im Netz ist zum Beispiel das Joyclub Analsex Forum. Von Schließmuskel-Dehnungstipps über Einlauf-Empfehlungen für einen sauberen Darm bis zum Erfahrungsaustausch über Anal-Spielzeuge findet man hier allerlei Informationen. Außerdem gibt es eine Dating-Rubrik, in der man nach Kontakten für Analverkehr suchen kann.
Das Forum von Poppen.de bietet einen Anal-Thread, in dem ebenfalls heiß über das Thema diskutiert wird.
Analverkehr-Pornos als schlechte Vorbilder
In unzähligen Pornos werden Menschen beim Analverkehr gezeigt. Verständlich, denn die Kategorie „Analsex“ zählt zu den beliebtesten Genres auf Pornoseiten.
Das Aufgreifen in Sexvideos führt zum einen zur Enttabuisierung des Themas. Auf der anderen Seite, fühlen sich aber auch Menschen unter Druck gesetzt – insbesondere Frauen.
Der Druck rührt wohl vor allem daher, dass in Pornos alles sehr einfach aussieht. Zu sehen ist nämlich meist, wie ein Penis oder ein Sextoy mühelos in ein Poloch gesteckt wird und dann stundenlang wild gerammelt wird.
Die Realität sieht wie oben beschrieben anders aus: Vorsicht, Geduld und Rücksichtnahme sind bei dieser Sexpraktik vor allem gefragt.
Wie schaffen es dann die Damen in den Clips, ohne schmerzverzerrtes Gesicht über einen langen Zeitraum hinweg die anale Penetration in der Hardcore-Variante durchzustehen?
„Die Frauen trainieren ihre Polöcher, um dieses verrückte Gehämmer in den Szenen auszuhalten“, sagt Porno-Darstellerin Skylar Snow, die selbst schon einige Anal-Videos gedreht hat, gegenüber Vice.
Daher gilt: Viele Anal-Pornos sind heiß und machen Lust, die Praktik einmal selbst auszuprobieren. Der grobe Analsex, wie er in vielen Filmen gezeigt wird, eignet sich aber nicht als Vorbild für das private Sexleben.
Analsex ja – aber bitte nicht übertreiben
Wer Gefallen am Analverkehr findet, kann diesen regelmäßig in sein Sex-Leben einbauen. Aber: Am besten nicht zu häufig, denn der Anus-Bereich ist sehr sensibel, kann überreizen und ist anfällig für Verletzungen.
„Ich empfehle ernsthaft, es nicht täglich zu machen. Insbesondere nach härterem Analsex braucht man Zeit. Das Poloch selbst braucht vier Tage, um von Fissuren zu heilen. Zwischendurch mal macht Spaß, aber nicht ständig.“, bilanziert Pornostar Miranda Miller.
Auch der Gang zum Proktologen ein- oder zweimal im Jahr ist bei häufigem Analsex empfehlenswert. Er kann den Enddarm untersuchen und ggf. eine Empfehlung aussprechen, einen Gang runterzuschalten.
Roman Lust schreibt seit rund 10 Jahren Texte für verschiedene Erotikmagazine. Ob Paysex, Sexdating oder BDSM – Roman liebt die vielseitigen Facetten der Erotikwelt. Seine Mission ist es, über vermeintliche Tabuthemen aufzuklären, ihnen den angedichteten Schmuddel-Faktor zu nehmen und sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.