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Laut Studie: Generation Z will weniger Sex im TV

Laut Studie: Generation Z will weniger Sex im TV

Paar das sich auf dem Sofa umarmt schaut Porno im Fernsehen

Ist unsere Jugend etwa übersexualisiert aufgewachsen? Offenbar! Denn laut einer neuen Studie des „Center for Scholars and Storytellers“ der University of California, Los Angeles (UCLA), wollen 10 bis 24-jährige weniger Sex in TV-Shows sehen und dafür mehr Freundschaft und platonische Beziehungen.

Weniger Sex, mehr Authentizität und Beziehungsformen

Sex und Romantik sind im Fernsehen überrepräsentiert – das zumindest denkt laut neuem „Teens & Screens Report“ der UCLA ein Großteil der „Generation Z“. Sie wünschen sich stattdessen mehr Geschichten mit Authentizität. Befragt wurden 1.500 junge Menschen im Alter von 10 bis 24 Jahren, wobei aus jeder Altersgruppe 100 Teilnehmer*innen befragt wurden.

Die Hälfte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind sich einig, dass Romantik in den Medien überthematisiert wird (44,3 %) und Sex für die meisten Handlungen unnötig ist (47,5 %). Die Mehrheit von ihnen (51,5 %) möchte mehr Inhalte sehen, die sich auf Freundschaften und platonische Beziehungen konzentrieren, wobei sich 39 % mehr aromantische oder asexuelle Charaktere auf dem Bildschirm wünschen.

Womöglich steckt aber noch ein ganz anderes Begehr dahinter, gibt Dr. Yalda T. Uhls, Co-Autorin der Studie und außerordentliche Professorin an der Psychologieabteilung der UCLA zu denken: „Obwohl es wahr ist, dass Jugendliche weniger Sex im Fernsehen und in Filmen wollen, zeigt die Umfrage in Wirklichkeit, dass sie sich in den Medien mehr und andere Arten von Beziehungen wünschen.“

Dreiecksbeziehungen sind out: Jugendliche möchten relevante Inhalte sehen

Was in „Twilight“ und „Tribute von Panem“ noch aufregend war, ödet die Gen Z heute an. So gehören zu den unbeliebtesten Stereotypen in Filmen und Serien Dreiecksbeziehungen, das ewige Zusammenkommen von männlichen und weiblichen Hauptcharakteren sowie der Glaubenssatz, dass man nur durch eine romantische Beziehung überhaupt glücklich werden kann. Jugendliche möchten im TV mehr Lebensmodelle und Charaktere sehen, die ihren eigenen gleichen.

„Wir wissen, dass junge Menschen unter einer Epidemie der Einsamkeit leiden und in der Kunst, die sie konsumieren, nach Vorbildern suchen. Während einige Geschichtenerzähler Sex und Romantik als Abkürzung zur Charakterverbindung nutzen, ist es für Hollywood wichtig zu erkennen, dass Jugendliche Geschichten wollen, die das gesamte Beziehungsspektrum widerspiegeln“, sagt Uhls und fügt hinzu, dass jüngste Studien zeigen, dass junge Menschen weniger Sex haben als ihre eigenen Eltern im gleichen Alter. Viele ziehen es sogar vor, lieber Single zu bleiben.

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Jugendliche suchen Vertrautes, Zugehörigkeit und Sicherheit

Auch Jugend-Engagement-Managerin Stephanie Rivas-Lara, die Erstautorin der Studie, sieht das ganz ähnlich: „Unter jungen Menschen gab es einen weitreichenden Diskurs über die Bedeutung von Gemeinschaft nach COVID-19 und der damit einhergehenden Isolation. Jugendliche betrachten die Medien als einen ‚dritten Ort‘, an dem sie Kontakte knüpfen und ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln können – und angesichts der beängstigenden Schlagzeilen über Klimawandel, Pandemien und globale Destabilisierung liegt es nahe, dass sie sich auf das konzentrieren, was in diesen Räumen am vertrautesten ist.”

Junge Menschen sehnen sich allen voran nach Authentizität. In diesem Jahr landete deshalb der YouTube-Kanal von Mr. Beast auf Platz 1 der authentischsten Medien, gefolgt von Serien und Filmen wie „Stranger Things“, „Heartstopper“, „Barbie“ und „The Summer I Turned Pretty“. Als authentischste Medienplattform entschieden sich junge Menschen mit überwältigender Mehrheit für TikTok.


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