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Transgendermodel ziert das Jubiläumscover des deutschen Playboy!

Transgendermodel ziert das Jubiläumscover des deutschen Playboy!

Transgendermodel ziert die Jubiläumsausgabe des Playboy

Der „Playboy“ ist bekannt für seine 90-60-90-Models, die nicht nur die US-Ausgaben, sondern auch die internationalen Cover des Männermagazins zieren. Anlässlich des 50. Jubiläums des deutschen Playboy-Magazins weht (wieder) frischer Wind auf dem Titelbild: 50 Künstler*innen durften sich auf 50 verschiedenen Titelbildern verwirklichen. Vom blumigen Vulva-Motiv bis zum Mann im Bunny-Kostüm ist auch die queere Hamburgerin und Dragqueen Geraldine Schabraque (24) abgelichtet.

„Vor 15 Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass wir ein Transgendermodel auf dem Titelblatt abdrucken werden“ – Chefredakteur Florian Boitin

Nachdem 2018 Giuliana Farfalla als erste Transfrau das deutsche Cover zierte, legte der Playboy auf seiner US-Ausgabe 2021 nach und druckte Bretman Rock als ersten homosexuellen Mann ab. „Playboy“-Chefredakteur Florian Boitin (55) betont gegenüber Bild.de, dass Erotik in den letzten 15 Jahren vielfältiger geworden ist: „Mit der Jubiläumsausgabe haben wir mit alten Gewohnheiten gebrochen und die Grenzen neu ausgelotet.”

Boitin geht noch einen Schritt weiter: „Vor 15 Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass wir ein Transgendermodel auf dem Titelblatt abdrucken werden.“ Heute interessieren ihn die gesellschaftlichen Strömungen und er möchte zukünftig auch non-binäre Personen auf dem Titelbild des Playboys nicht ausschließen.

Queere Hamburger Performerin Geraldine Schabraque sagt „Ja“ zum Playboy-Cover

Doch Dragqueen Geraldine Schabraque hatte vor ihrem Playboy-Shooting Bedenken, denn sie hatte laut Mopo.de ein ganz bestimmtes Bild des Männermagazins im Kopf: „Ich habe darüber nachgedacht und mittlerweile sind das wirklich wunderschöne, ästhetische Fotos, die im Playboy gedruckt werden.“ Also sagte sie „Ja“ zum Coverbild. Im Vergleich zu anderen Covergirls hat die Hamburgerin recht viel an. Die Message ist klar: Erotik kann mehr als nackte Haut!

Der Performerin ist das Titelbild besonders wichtig, weil sie Sichtbarkeit schafft und Sehgewohnheiten verändert. Laut Geraldine sollte es egal sein, welche körperlichen Merkmale jemand hat oder ob der Mensch ein Mann oder eine Frau ist. Gerade werden so viele Normen gebrochen, die bis dahin immer hochgehalten wurden – und es geht weiter. Sie wünscht sich, dass ihr Covershoot dazu anregt, dass Menschen sich mit dem LGBTQIA+-Thema auseinandersetzen.

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Erotische Diversität oder „Schwulenmagazin”: Kritik an den Jubiläumscovern

Der deutsche Playboy erhielt für seine Cover-Aktion viel positives Feedback. Aber auch Kritik, wie die von zwei CSU-Politikern aus Bamberg, die dem Männermagazin vorwerfen „zum Schwulenmagazin zu mutieren.“ 

Genau in solcher Kritik sieht Geraldine Schabraque die Relevanz von queerer Sichtbarkeit. Und auch Chefredakteur Boitin hat erkannt, wie wichtig Diversität für die Zukunft des Playboys ist: „Wir wollen vor allem die Schönheit der Frau und ihre Erotik abbilden. Das ist unsere DNA, und das wird es auch in Zukunft sein.“ Und Frauen sind vielfältig in ihrer Schönheit und Erotik, wie die Performance-Künstlerin Schabraque beweist. 


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