Leidenschaftliche Küsse mit Kund*innen waren für Sexarbeitende lange ein großes Tabu. Sie galten als besonders intim und Zungenküsse gabs wenn, dann nur mit Aufpreis – oder gar nicht. Die Escort Community Kaufmich.com berichtet von einem Wandel in der Sicht auf wilde Knutscherei zwischen Escorts und Freier.
Für 82 Prozent der Kund*innen sind Zungenküsse selbstverständlich
Eine Escort berichtet in der Umfrage, dass „viele Freier nach intimer Nähe suchen, aber die Grenzen zu ihrem eigenen privaten Umfeld nicht überschreiten wollen und diese Intimität an einem anderen Ort passieren soll.“ Intimität und Nähe spielen für Kund*innen von Prostituierten eine zentrale Rolle.
Kein Wunder, dass für 82 Prozent der befragten Freier Zungenküsse dazugehören. Nur 5 Prozent stehen nicht auf Küsse auf den Mund und 4 Prozent wollen keine Zungenspiele dabei. Laut ihnen lehnen auch nur noch zwei Prozent der Sexarbeiter*innen Küsse auf den Mund konsequent ab.
Über die Hälfte der Escorts bieten Küsse an
Sexworker*innen machen ähnliche Erfahrungen: Für 60 Prozent von ihnen gehören Zungenküsse zum Service, 15 Prozent machen sie abhängig von der Sympathie und 9 Prozent lehnen Küsse komplett ab. Einen Grund dafür nennt eine erfahrene Escort in der Befragung: „Ich möchte mir etwas Intimität und Privatheit erhalten und nicht alles mit Kund*innen teilen“. Ein weiterer Grund ist ein schlechter Atem und mangelnde Mundhygiene. Das ist übrigens auch der Hauptgrund, warum Kund*innen Escorts nicht küssen wollen.
Ob, wer und wie viel geknutscht wird, hängt also mit Sympathie, individuellen Grenzen und Hygiene zusammen und weniger mit dem Klischee, dass Prostituierte grundsätzlich keine Zungenküsse wollen. Im Zweifel hilft es, nachzufragen und sich vor der Buchung eines Termins darauf zu verständigen, wie weit die Küsse gehen dürfen. Und wenn frischer Atem und gepflegte Zähne die Chance auf Zungenküsse erhöhen, sollte man sie nutzen.
